Wer kommt in die Schweiz?

Und was Bayasgalant unseren Jugendlichen bedeutet

Mit unseren Jubiläumsanlässen in der Schweiz wollen wir zeigen, was aus Kindern wird, die unter schwierigsten Bedingungen und in ärmsten Verhältnissen aufwachsen, wenn sie gefördert und an ihre Talente geglaubt wird. Bayasgalant legte von Anfang an grossen Wert darauf, dass die Kinder nicht nur schulisch gefördert werden, sondern auch musisch. Singen, tanzen, Theateraufführungen, Gedichte vortragen, das mochten sie sehr und stärkte ihr Selbstvertrauen. 

Die meisten unserer porträtierten Jugendlichen gehören zu den ersten Kindern, die zur Tagesstätte kamen und waren auch die ersten, die nach der Schule eine Berufslehre oder die Universität absolvierten. Ausser Ariunjin, die Choreographin & Tanz studiert, singen, musizieren und tanzen die Jugendlichen nur bei Bayasgalant - und im Herbst in der Schweiz.

 

Ariunjin Khalter, 22 Jahre, Tänzerin & Studentin Choreographie an der Kunsthochschule

Ariunjiin ist die jüngere Schwester von Njamka und stand immer etwas in ihrem Schatten. Sie war schüchtern und hielt sich im Hintergrund - bis sie dank den Auftritten bei Bayasgalant,  das Tanzen für sich entdeckte. Bald war sie es, die die Kinder inspirierte und neue Tänze erfand. So war ihr Berufswunsch klar und sie bestand alle Aufnahmeprüfungen und erfüllte sich ihren Traumberuf als Tänzerin und Choreographin. 

 

"Wir sind eine Familie mit 5 Kindern. Unsere Eltern hatten keine Arbeit und es waren sehr schwere Zeiten, wir hatten nicht genug zu Essen und uns fehlte Liebe und Betreuung. Die Kindheit ist die wichtigste Zeit für Bildung. Darum bin ich sehr dankbar, dass ich zu Bayasgalant konnte und für das warme Essen und die liebevollen Lehrerinnen und Mitarbeiter, die den Grundstein dafür gelegt haben, dass ich ein guter Mensch wurde und ich die Ausbildung machen konnte, die ich mir so sehr gewünscht habe."

Gerelsuren Ulziinyam, 25, Schneiderin & Designerin

Gerelsuren (Girlee) ist die ältere Schwester von Battur. Die beiden hatten eine sehr schwere Kindheit, weil die Eltern beide alkoholabhängig waren und sind. Girlee kümmerte sich schon als Kind um Battur, sie hatten den ganzen Tag kein Essen und wurden von den Eltern alleine gelassen. Beide Kinder fielen bei Bayasgalant mit ihrem Wissensdurst auf, sie wollten unbedingt lernen, damit sie eine bessere Zukunft haben. 

Girlee ist eine begabte Schneiderin und war Leiterin des Nähateliers. Während der Pandemie musste sie jedoch schliessen und nutzte die Zeit, um Designerin zu studieren. Daneben betreut sie ihre kleine Schwester, die jetzt 4-jährig ist, zusammen mit Battur. Die beiden fühlen sich sehr für ihre kleine Schwester verantwortlich, weil die familiären Umstände immer noch gleich sind wie als sie kleine waren. 

 

"Ich sagte immer, dass Bayasgalant mein Leben gerettet hat und das sage ich immer noch. Meine Kindheit war so schwierig. Ich habe ein paar wenige glückliche und ruhige Erinnerungen an meine Kindheit, aber ich habe vor allem Erinnerungen, dass ich während Tagen, Wochen, Monaten nicht mehr leben wollte als Kind. Wegen meinem familiären Hintergrund habe ich innerlich mein Licht ausgelöscht und mich verloren. Dank meinem jüngeren Bruder habe ich Bayasgalant kennengelernt und dies wurde mein Lieblingsplatz, dort wurde ich ruhig und spürte Freude. Bayasgalant ist meine Familie, dort sind meine besten Freundinnen und Freunde, ich wurde gefördert und unterstützt. Zurzeit bin ich Design Lehrerin an der Privatschule Monte Rosa und daneben mache ich meinen Master. Ich bin Bayasgalant unendlich dankbar. 

Uugantsetseg Gantulga, 28 

Uugantsetseg (Urna) kam mit ihrem älteren Bruder und beiden jüngeren Schwester zu Bayasgalant. Urna war damals in einem Rollstuhl, der ihr zu klein war und so kümmerten sich unsere Sozialarbeiterin um einen neuen. Urna ist sehr glücklich, wenn sie auf der Tagesstätte ist, auch wenn sie jetzt schon älter ist, kommt sie sehr gerne und geniesst die Gesellschaft der Kinder. 

Bayasgalant stellte eine Frau an, die sich täglich für ein paar Stunden um sie kümmert und mit ihr Übungen macht und sie betreut. Seit dieser Betreuung ist sie mobiler geworden. 

 

"Danke, dass Ihr zu meiner Gesundheit schaut und mich betreut. Danke, dass Ihr meine Wohnung bezahlt. Danke, dass ich dank Bayasgalant so viele Freunde habe. Danke, für den Rollstuhl. Danke, dass ich immer zu Bayasgalant kann. Danke, für das herrliche Essen.  Danke für all die lieben Lehrerinnen. Danke, dass ich die Gelegenheit habe in die Schweiz zu kommen."

Otgonkhuu Tumurbaatar, 25, Student & Reiseleiter

Otgonkhuu (Otgo) kam mit seinem älteren und jüngeren Bruder zu Bayasgalant. Die Familie lebten als Nomaden weit entfernt von Ulaanbaatar. Sie verloren ihre Tiere und die Familie zog in die Stadt, weil sie auf Arbeit hofften. Leider war das nicht der Fall und kurz darauf begann die Mutter zu trinken. Die Kinder litten sehr darunter. Sie kamen jedoch immer in sauberen Kleidern zur Tagesstätte, weil der Vater Wert darauf legte, dass man ihnen die Armut nicht ansieht. 

Alle drei Kinder waren sehr gute Schüler und Bayasgalant bezahlte allen eine Ausbildung. 

 

 "Jedermann hat etwas, wofür er dankbar sein kann. Für was ich dankbar bin, ist Bayasgalant. Sobald ich die Tagesstätte besuchte, habe ich so viele Chancen erhalten. Ich habe dort meine besten Freunde gefunden, wurde ein Bruder von so vielen Kindern, die liebevollen Lehrerinnen unterstützen mich und ich lernte auch Englisch. Nur dank Bayasgalant spüre ich, dass meine Zukunft heiter ist und ich bin unendlich dankbar für alles. Es ist immer noch der beste Platz."

Nyamtemuulen (Nyamka) Khalter, 24 Jahre, Managerin

Nyamka, ist die zweitälteste Tochter von fünf Kindern, vier besuchten die Tagesstätte. Nyamka war immer sehr kontaktfreudig und wissbegierig. Sie wollte unbedingt English lernen und Schach. Beides lernte sie schnell. Als Jugendliche half sie bei einem Schachklub, Kinder zu betreuen und lernte so sehr viel dazu. Als knapp 20-jährige eröffnete sie ihre eigene Schachschule und publizierte ein Buch über Schachspielen. 

In Bern, Luzern, Flims, Basel und Zürich haben Sie Gelegenheit gegen sie zu spielen.  

 

"Herzlichen Dank, Bayasgalant, du hast mir eine unglaubliche Kindheit gegeben. Ich fühlte mich so geborgen, beschützt und geliebt. Du hast die freundliche, ehrliche, schlaue, liebende, herzliche und aktive Njamka kreiert. Ich bin die am reichsten beschenkte und glücklichste Person in der Welt wegen Bayasgalant und nebst ganz vielem, was ich gelernt habe, ist Schach."

 

Odmandakh Byambasuren, 23 Jahre 

Odmanakh hat zwei ältere Brüder und eine jüngere Schwester. Die beiden Mädchen waren von Beginn an bei Bayasgalant. Die familiäre Situation war sehr angespannt und die beiden Mädchen waren froh, dass sie zusammen mit den anderen Kinder in der Tagesstätte betreut und gefördert wurden. Odmandakh besuchte das College und ist jetzt als Hilfskindergärtnerin bei Bayasgalant angestellt. Sie lernte bei Bayasgalant ihre grosse Liebe kennen und die beiden sind jetzt verheiratet und haben zwei Söhne.   

 

"Zusammen mit meiner Schwester ging ich zu Bayasgalant. Alle meine schönsten und kostbarsten Kindheitserinnerungen hängen mit Bayasgalant zusammen. Ich bin all den Lehrerinnen, Köchinnen, und Putzfrauen so dankbar, denn alle kümmerten sich aus ihrem Herzen heraus um uns. 

Ich hatte mich sehr früh in einen Jungen bei Bayasgalant verliebt und wir sind nun eine Familie mit zwei Jungen."

Battur Ulziinyam, 24, Psychologe

Battur war schon als kleines Kind sehr wissbegierig und an allem interessiert. Sein Ziel war es möglichst viel zu lernen, weil er sehr unter der Alkoholsucht seiner Eltern litt und der  Armut entfliehen wollte. Er träumte davon im Ausland zu studieren, am liebsten in Amerika. Wir erklärten ihm, dass wir nur ein Studium in der Mongolei bezahlen und falls er ins Ausland will, es sich selber organisieren muss. Was er auch tat! Er hatte so gute Schulnoten, dass er ein volles Stipendium, inklusive Flug, an einer Uni in den USA erhielt. Er studierte dort 6 Monate und hätte die Option zu verlängern gehabt, entschied sich jedoch zurück in die Mongolei zu gehen, weil dies seine Heimat ist. Er schloss sein Studium mit besten Noten ab und arbeitet jetzt als Psychologe an einer Schule in Ulaanbaatar. 

 

"Ich bin so glücklich Teil der Bayasgalant Familie zu sein. Ich mag es, Bayasgalant als Familie zu sehen, weil Bayasgalant mein zweites Zuhause ist. Die erste Familie ist diejenige, wo ich hineingeboren wurde, diejenige wo die Leute sagen, dass wir sie nicht auswählen können, jedoch die zweite Familie, diese können wir wählen. Für mich bedeutet Familie, dass sie immer da ist, wann immer ich sie brauche, was immer ich tue, dass sie mich so akzeptiert wie ich bin. Bayasgalant ist so eine Familie. Ich liebe es hier zu sein, ich liebe diese Familie. Worte können nicht ausdrücken, wie dankbar ich für Bayasgalant bin. Ich bin so glücklich.

Nomin-Erdene Tsogbadral, 23 Jahre

Nomin hat eine eine jüngere Schwester und einen jüngeren Bruder. Alle drei kamen zur Tagesstätte. Beide Mädchen waren sehr schüchtern und es brauchte eine Weile bis sie ihre Gefühle zeigten und sich mehr zutrauten. Ihre Familie war sehr arm, wofür sich sehr schämten, für sie war es sehr tröstend, dass es den anderen Kindern bei Bayasgalant gleich erging. Dieses Jahr schloss Nomin ihr Studium erfolgreich ab.

 

"Ich bin mit kleinen Schritten zur Tagesstätte gekommen, das heisst, ich getraute mich kaum etwas und war sehr gehemmt. Nun sind die Schritte, dank Bayasgalant, grösser geworden, wofür ich sehr dankbar bin. Ich hatte viel Spass in der Tagesstätte und es war sehr gemütlich, wie ein Zuhause. Dort sind meine schönsten Erinnerungen an mein Leben. Ich habe dort eine andere Familie gefunden.  

Bayantsagaan Davaasuren, 21 Jahre, Student

Bayantsagaan (Babu) kam mit seiner kleinen Schwester zu Bayasgalant. Er hat noch eine ältere Schwester und seit kurzem einen jüngeren Bruder. Als Kind wohnte er in Hovd, einer Stadt im Westen, doch nach der Scheidung seiner Eltern, zog er mit seiner Mutter nach Ulaanbaatar.  Zusammen mit seiner jüngeren Schwester besuchte er die Tagesstätte. Nun studiert er IT und interessiert sich vor allem für Webdesign. 

  

"Seit meiner Kindheit bin ich sehr dankbar für alles, was die Lehrerinnen von Bayasgalant mich zusätzlich zur Schule gelehrt haben. Ich bin glücklich, dass die Lehrerinnen immer freundlich waren, uns unterstützt haben und Ausflüge machten mit uns. So bin ich sehr dankbar, dass die Lehrerinnen mich so viel Verschiedenes gelehrt haben, auch life skill Unterricht. Sie haben mir auch sehr geholfen bei meiner Berufswahl und was meine Ziele sind. So bin ich allen für alles sehr dankbar vor allem für die allgemeine Unterstützung. Am glücklichsten war ich bei den Ausflügen, ich mag die frische Luft und auf dem Land fühle ich mich einfach als mich selbst und das ist richtig cool.

 

Seded Battulga, 25 Jahre, Student an der technischen Universität

Zusammen mit seiner jüngeren Schwester besuchte er Bayasgalant seit 2009. Seine Eltern waren sehr liebevoll und kümmerten sich um die beiden, jedoch hatten sie zu wenig Geld für Nahrung und sie waren oft alleine zuhause. Seded war sehr schüchtern und die Kontakte mit anderen Kindern taten ihm sehr wohl. 

Er absolvierte zuerst das College (Berufsschule) und dank seiner guten Leistungen konnte er anschliessend an die Universität. 

 

"Ich bin Bayasgalant so dankbar, weil ich dort meine Kindheit verbrachte und voller glücklicher Erinnerungen an diese Zeit habe. Ich habe wunderbare Freunde dort kennen gelernt. Ich habe es sehr genossen mit ihnen Spiele auszudenken und wir verbrachten viel Zeit zusammen, auch jetzt noch, sind dies meine besten Freunde. Diese Erlebnisse und Erinnerungen sind sehr wichtig für mich. Auch habe ich sehr viel gelernt für die Schule und auch sonst.

Ich bin sehr dankbar, dass Bayasgalant meine Universitätsgebühren bezahlt und auch meiner Familie so viel geholfen hat. .

 

Zayanyam Okhinoo, Leiterin Bayasgalant Mongolei

Zaya ist die Leiterin von Bayasgalant seit 2009. Sie ist Mutter von vier Kindern und ist für viele der Kinder und Jugendliche der Fels in der Brandung. Sie hat für alle ein offenes Ohr, kennt ihre Geschichten und fördert sie gemeinsam mit dem Team in der Tagesstätte. 

Sie singt wenn sie am Steuer ihres Autos sitzt, wenn sie kocht und bei Familienanlässen. Wir freuen uns sehr, dass Sie in der Schweiz Gelegenheit haben, ihren Liedern zuzuhören.  

 

"Meine Arbeit bei Bayasgalant bedeutet mir sehr viel. Zu sehen wie die Kinder sich entwickeln, selbstbewusster werden, wenn sie plötzlich Fähigkeiten an sich entdecken und diese zum Teil auch für ihre berufliche Zukunft nutzen können, macht mich sehr glücklich. Ich bin sehr dankbar, dass wir jetzt mit unseren Auftritten Freude bereiten können und wir uns gegenseitig kennenlernen."

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